45 zeitgenössische Quilt- und Textilkunstwerke aus 11 Nationen zeigen in dieser Schau, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein der Malerei, Bildhauerei, Graphik und Fotokunst vorbehalten sind. Ausgewählt wurden die hochkarätigen Exponate von einer fünfköpfigen internationalen Jury aus über 130 Einsendungen.
Die Entwicklung der Kunstform „Quilt“ von der überwiegend funktionalen Decke hin zum autonomen Kunstwerk innerhalb der letzten 50 Jahre ist beeindruckend. So findet sich in der Ausstellung Raumgreifendes und zugleich Politisches in Form eines Bodenobjektes mit dem Titel „Eisbär, ich möchte kein Eisbär sein, im warmen Polar“.
Erfreulich hoch war mit mehr als 8% der Anteil junger Bewerberinnen, von denen es 7 Künstlerinnen in die Ausstellung geschafft haben. In die Slowakei ging der mit 1.000 € dotierte Preis für talentierte Nachwuchsquilterinnen für eine dreidimensionale Arbeit, die sich mit dem Zusammenhalt der Generationen beschäftigt.
Die Schweizerin Judith Mundwiler, 2018 Preisträgerin des Doris Winter-Gedächtnispreises, erhielt den Preis für Innovation im großen Format für ihre aus alltäglichen Papierabfällen bestehende Arbeit „Fragmente des Alltags“, einem Zeitdokument aus auf Post It-Zettel hingeworfenen Gedankenstützen.
Der Doris Winter-Gedächtnispreis i.H.v. € 5.000 wurde auch in diesem Jahr zwischen zwei gleichwertigen Objekten geteilt, die sich beide mit den Auswirkungen von Gehirn-Erkrankungen bzw. –Überlastungen auseinandersetzen: „Demenz – Versinken im Vergessen“ von Christa Ebert (D) und „Kopflast“ von Monika Sebert (D) berühren beide auf unterschiedliche Weise die Betrachtenden emotional.
Die 9. Europäische Quilt-Triennale tourt nach der Eröffnung in Heidelberg weiter nach Sankt Gallen und Dormagen-Zons. Eine Präsentation in Tampere in Finnland ist im Gespräch.
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Adresse
Brahmsstrasse 8
Öffnungszeiten
Mittwoch, Samstag, Sonntag 13 bis 18 Uhr
Kontakt
Dr. Kristine Scherer